Als Pionier von Hochleistungskraftstoffen sieht sich Haltermann Carless als wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Mobilität. Welche Chancen sieht das Unternehmen in dem Bereich heute und für die Zukunft? Welchen konkreten Beitrag kann es zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten? Ein Interview mit Dr. Bruno Philippon - Senior Vice President Business Unit Mobility - verantwortlich für die weltweite Kraftstoffsparte bei Haltermann Carless und ETS Racing Fuels.
Hochleistungskraftstoffe sind seit jeher wichtiger Bestandteil der Haltermann Carless Unternehmensgeschichte. Das Portfolio umfasst Test- und Referenzkraftstoffe, Kraftstoffe für die Luftfahrt und Outdoor Power Equipment, sowie Rennkraftstoffe. Seit vielen Jahren vermarktet das Chemieunternehmen bereits ein umfangreiches Portfolios an erneuerbaren und nachhaltigen Kraftstoffen. Wie das Unternehmen die Zukunft der nachhaltigen Mobilität einschätzt und wie es dazu beitragen kann, erläutert Dr. Bruno Philippon in diesem Interview.
Dr. Philippon: Die wichtigste Herausforderung für unsere Zukunft ist die Bewältigung des Klimawandels durch Reduzierung von CO2-Emissionen. Wir bei Haltermann Carless setzen seit langem auf Produkte, die auf erneuerbaren Kohlenwasserstoffen basieren, wie beispielsweise Biokraftstoffe. Wir sind fest entschlossen, die nachhaltige Mobilität voranzutreiben.
Als Unternehmen verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrung in der Kraftstoffentwicklung sowie in der Beschaffung und Verarbeitung von erneuerbaren Kohlenwasserstoffen. So haben wir in jüngster Zeit wichtige Zertifizierungen wie ISCC PLUS und ISCC EU sowie Ecovadis Gold für unsere verschiedenen Produktionsstandorte erhalten. Wir arbeiten eng mit unseren Partnern aus der Automobil- und Motorsport-Branche zusammen - so können wir die Industrie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen.
Dr. Philippon: Wir bei Haltermann Carless sind der festen Überzeugung, dass die nachhaltige Mobilität der Zukunft auf unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen Technologien erreicht werden kann.
Die Vorstellung den Klimawandel nur mit batteriebetriebenen Fahrzeugen (BEV: Battery Electric vehicles) oder erneuerbarem Wasserstoff zu bekämpfen, ist sicher nur ein Teil der Lösung. Denn ihre Verfügbarkeit und Nutzbarkeit sind unterschiedlich weit fortgeschritten.
Wir, gemeinsam mit Industrieexperten und Wissenschaftlern, unterstützen und ermöglichen daher eine Technologie, die bereits heute zur Verfügung steht und auch in den kommenden Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Lösung zur Defossilisierung des Verkehrs und damit der nachhaltigen Mobilität sein wird: der fortschrittliche Verbrennungsmotor in Verbindung mit modernen Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien.
Die Zukunft der Mobilität wird sicherlich verschiedene Technologien umfassen wie batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV - battery electric vehicles), Plug-in-Hybride-Fahrzeuge (PHEV – plug-in hybrid electric vehicles) oder moderne „Hybrid“-Verbrennungsmotoren mit fortschrittlichen, nachhaltigen Kraftstoffen unterschiedlicher Herkunft und Verfahren sowie Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV - fuel cell electric vehicles) für schwere Lkw.
Der Mobilitätsmix wird abhängig sein von der Nutzung (Stadt versus Land), dem technologischen Reifegrad, dem Zeitplan für die Umsetzung, dem Primärenergiemix und den Kosten für den Endverbraucher und für die Kommunen.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität wird es daher verschiedene Schritte geben.
Dr. Philippon: Erneuerbare und biobasierte Kraftstoffe sind ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Mobilität. Schon heute können sie die Emissionen der existierenden Pkw- und Lkw-Flotten positiv beeinflussen. Es gibt bereits eine breite Palette nachhaltiger Kraftstoffkomponenten und Rohstoffe, die aus Abfällen oder Biomasse der zweiten Generation stammen und für die Herstellung nachhaltiger Drop-in-Kraftstoffe genutzt werden und wettbewerbsfähig sind. Einige davon werden bereits in großem Maßstab hergestellt, und es gibt eine wachsende Zahl von Projekten für neue Produktionsanlagen, die in den kommenden drei Jahren in Betrieb genommen werden sollen.
Eine weitere Option, die derzeit viel diskutiert wird, betrifft synthetische Kraftstoffe, auch E-Fuels genannt.
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Dr. Philippon: Wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, müssen die Emissionen in einer vollständigen Lebenszyklusanalyse betrachtet und berücksichtigt werden.
In den letzten zwei Jahren wurden immer mehr Studien veröffentlicht, die zeigen, dass ein 100%ig batteriebetriebenes Fahrzeug die gleichen oder sogar höhere CO2-Emissionen verursachen könnte, als ein Auto mit modernem Hybrid-Verbrennungsmotor, das mit einem nachhaltigen Kraftstoff betrieben wird - wenn man die gesamte Lebenszyklusanalyse (LCA) berücksichtigt, wie beispielsweise die Metallgewinnung, die Batteriekonstruktion, das Recycling usw.
(Quellen: FVV-Metaanalyse von LCA-Studien Juni 2020, Volvo und Polestar Studie 2020; JEC 2020 Well to wheel report V5; AMF Annex 58 / IEA Bioenergy Task 41 Project 10 A Report from the Advanced Motor Fuels TCP and IEA Bioenergy TCP)
Dr. Philippon: Wir können bereits heute die Automobil- und Motorsportindustrie mit nachhaltigen Kraftstoffen versorgen, die bis zu 100 % erneuerbare Komponenten enthalten.
Als einfache Drop-in-Lösung und ohne jegliche Motormodifikation bieten unsere nachhaltigen Kraftstoffe eine echte CO2-reduzierte Lösung bei gleichbleibend hoher Leistung. Als nächsten Schritt und im Einklang mit unserer nachhaltigen Unternehmensstrategie und unserem Pioniergeist strebt Haltermann Carless an, erster kommerzieller Hersteller in Deutschland zu sein, der nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) in großem Maßstab produziert.
Sie sehen, wir haben ehrgeizige Ziele vor uns, um einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität zu leisten.
Möchten Sie mehr über unsere nachhaltigen Kraftstoffe erfahren? Wir beraten Sie gerne!
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