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Lösungsmittel für Lacke und Farben: Alternativen zu Toluol und Xylol

Geschrieben von Dr. André Rosehr | 12.7.2024

Hersteller von Farben und Lacken sehen sich häufig mit der Frage nach Alternativen für bestimmte Rohstoffe konfrontiert. Die Gründe sind vielfältig und reichen von geänderten gesetzlichen Regularien bis hin zu neuen Marktanforderungen. Zum einen sollten alternative Produkte ähnliche Eigenschaften aufweisen, zum anderen sollte der neue Lieferant hochwertige Produkte sowie zuverlässigen und umfassenden Service bieten. Zwei Rohstoffe im Bereich Farben und Lacke werden immer wieder kritisch diskutiert. Hier lesen Sie warum das so ist und welche Alternativen es zu Toluol und Xylol gibt.

 

Lösungsmittel – bedeutende Rohstoffe für Farben und Lacke

Petrochemische → Lösungsmittel sind für die Lack- und Farbenindustrie ein zentraler Rohstoff in ihren Produkten – mehr als die Hälfte aller Lösungsmittel werden in dieser Branche verarbeitet. Doch wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen müssen Hersteller aufgrund veränderter Regularien und Gesetze, sowie Neueinschätzungen von Stoffen und Produkten auf neue Technologien und Formulierungen setzen.

Marktanforderungen hinsichtlich → Nachhaltigkeit, Arbeitssicherheit und Umweltschutz spielen dabei eine zunehmend große Rolle. Für den Bereich Farben und Lacke müssen qualitativ überzeugende Lösungsmittel vor allem

  • frei von gesundheitsschädlichen Aromaten wie Benzol sein 
  • eine gleichbleibende Reinheit aufweisen und
  • keine ungesättigten Verbindungen enthalten.

 

Toluol und Xylol – wo finden sie Verwendung?

Lösungsmittel unterschiedlicher chemischer Herkunft sind wichtige Grundstoffe beispielsweise für

  • Wandfarben,
  • Putze,
  • Fassadenfarben,
  • Kunststofflacke und Kunststoffbeschichtungen,
  • Oberflächen für medizinische Produkte,
  • Schutzlacke,
  • Isolierlacke oder
  • leitfähige Lacke. 

Toluol und Xylol gehören zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen und wurden bisher aufgrund ihrer hohen Lösekraft oft in Farben und Lacken eingesetzt. Heutzutage ist die Verwendung dieser Moleküle rückläufig, da sie als zunehmend problematisch in Bezug auf Umweltverträglichkeit und Gesundheit eingeschätzt werden.

 

Was sind die Nachteile von Toluol und Xylol?

Toluol und Xylol sind flüchtige organische Verbindungen (VOC), die bei ihrer Verdunstung zur Luftverschmutzung beitragen und schädliche Auswirkungen auf die Atmosphäre haben können. Darüber hinaus sind Toluol und Xylol dafür bekannt, dass sie beim Menschen Gesundheitsrisiken wie Kopfschmerzen, Schwindel und längerfristig sogar Schäden an Leber und Nieren hervorrufen können.

Gesundheitliche Bedenken und der Wunsch, umweltfreundlichere Produkte anzubieten, haben zu einem Rückgang der Verwendung dieser Lösungsmittel geführt. Hersteller und Verbraucher suchen daher verstärkt nach gesundheitlich
unbedenklichen und umweltfreundlichen Alternativen zu Toluol und Xylol.

 

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Was sind die Alternativen zu Toluol und Xylol?

Hersteller sind bestrebt, einen adäquaten Ersatz für Toluol und Xylol hinsichtlich Eigenschaften, Qualität und Verfügbarkeit zu finden. Entscheidend sind dabei die Anforderungen der Endprodukte. So ist nicht für jede Anwendung eine hohe Lösekraft notwendig. Lieferanten mit umfangreichen Beratungs- und Serviceleistungen unterstützen Sie hinsichtlich Ihrer Bedürfnisse bei Anwendungen und Spezifikationen. 

Wenn Sie eine Alternative zu Toluol und Xylol suchen, bieten sich je nach Anwendung folgende Produkte an:

→ Cyclohexan, Methylcyclohexan

Sie werden auch Naphthene oder naphthenische Lösungsmittel genannt und entstehen bei der Hydrierung von Benzol und Toluol. Die Lösekraft ist geringer, aber für gesättigte Verbindungen ausreichend gut – dies kann durch Formulierungsänderungen angepasst werden. 

→ n-Heptan, → n-Octan 

Diese Paraffine sind für viele spezielle Anwendungen unentbehrlich, so zum Beispiel bei Kunststoffen, die eine wasserabweisende Oberfläche haben und durch Lacke auf Basis von Xylolen oder Naphthenen aufquellen oder sich anlösen können. Die positive Verträglichkeit mit Kunststoffen stärkt die Argumente für einen Wechsel zu n-Heptan und n-Octan.

→ iso-Octan 

Dieses Paraffin wird gerne als aromatenfreier Ersatz in Verdünner für Lacke und Farben oder als Medium zum Reinigen von Pinseln und Werkzeugen verwendet. In einer Farbe verarbeitet, sorgt die mäßig schnelle Verdunstung für ein gleichmäßiges Ergebnis.

Reine Paraffine für präzise steuerbare Reaktionen

Acrylfarben wie zum Beispiel herkömmliche Wandfarben basieren auf einer Dispersion von Kunststoffpolymeren in Wasser. Dabei muss die Basis der Farbe sowohl wasserfreundliche als auch wasserabweisende Eigenschaften haben, um alle Komponenten der Formulierung einbinden zu können. Dazu wird zunächst in einer Wasser/iso-Octan-Emulsion aus Acrylestern der Anfang des Polymers hergestellt. Das Paraffin wird entfernt und anschließend der Kunststoff mit wasserlöslichen Komponenten weiter aufgebaut. So erhält er beide gewünschten Eigenschaften in einem Molekül. 

Auch biobasierte Rohstoffe sind für nachhaltigere Farben und Lacken eine wichtige Schlüsseltechnologie. Zukunftsorientierte Lieferanten forschen auch in diesem Themenfeld und entwickeln ihre Produkte im Bereich Nachhaltigkeit weiter.

 

Informieren Sie sich hier weiter:

 

Fazit

Trotz ihrer Effektivität weisen die Lösungsmittel Toluol und Xylol erhebliche Nachteile auf, insbesondere im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit. Auf der Suche nach einem Ersatz für Toluol und Xylol können Anbieter von hochreinen Paraffinen eine gute Wahl sein. Wichtig sind folgende Produktqualitäten:

  • Frei von schädlichen Aromaten
  • Keine ungesättigten Verbindungen
  • Hohe Reinheit von 95 % bis über 99 %
  • Gleichbleibende Qualität

Achten Sie bei Ihrem neuen Lieferanten auf Leistungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit, sowie auf weitere → Serviceleistungen. Fragen Sie aktiv nach 

  • Produktionsgarantie
  • Zertifizierungen
  • Qualitätskontrolle
  • Lieferversprechen
  • Flexibilität hinsichtlich individueller Bedürfnisse
  • Unterstützung bei Regularien

 

Dieser Blog wurde erstmals im September 2020 veröffentlicht.

 

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