Der Einsatz nachhaltiger Rohstoffe ist in der chemischen Industrie schon lange ein wichtiger Bestandteil der Produktionsprozesse und der strategischen Bestrebungen, einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen und zu mehr Klimaschutz zu leisten. Der Massenbilanzansatz ist dabei ein großer und wichtiger Schritt den Übergang zu alternativen Rohstoffen und das Erreichen einer vollständigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Doch was genau bedeutet Massenbilanz und wie trägt sie zu nachhaltigen Produkten bei? Der folgende Beitrag gibt einen Überblick.
Klimawandel und Rohstoffverknappung zeigen deutlich, dass die chemische Industrie sich umstellen muss. Es geht darum, industrielle Produktionsmodelle mit dem Ziel CO2-Emissionen zu verringern und die Nutzung nachhaltiger Rohstoffe zu steigern. Für die Zukunft müssen Unternehmen klare Nachhaltigkeitsziele definieren und einhalten, um regulatorischen und gesellschaftlichen Anforderungen zu genügen.
Dabei ist die Kreislaufwirtschaft, in der Rohstoffe und Produkte so lange wie möglich recycelt oder wiederverwendet werden können, einer der wichtigsten Ansätze. So kann ein Lieferketten-Kreislauf entstehen, der zur Dekarbonisierung beiträgt und wertvolle Ressourcen schont. Der Massenbilanzansatz ist dafür ein wichtiger Schritt.
In den letzten Jahren hat das Thema Massenbilanz in der chemischen Produktion an Bedeutung gewonnen. Dabei spielen eine starke Ausrichtung der Unternehmen auf mehr Nachhaltigkeit, aber auch die Forderung von Kunden und Endverbrauchern nach grüneren Lösungen eine Rolle.
Die Massenbilanzmethode ist für die technische Transformation von fossilen zu komplett nachhaltigen Rohstoffen ein zentraler Schlüsselfaktor. Denn sie ermöglicht eine gemeinsame Verarbeitung beider Rohstoff-Gruppen.
Es werden alternative, also recycelte, nachwachsende oder biobasierte Rohstoffe am Anfang in die Produktion eingespeist und am Ende der Produktion rechnerisch den Produkten zugeordnet. So können alternative Rohstoffe in die Produktionsströme einfließen, ohne dass große Veränderungen an Anlagen und Prozessen vorgenommen werden müssen.Die Verwendung von recycelten und wiederverwendbaren Rohstoffen reduziert Treibhausgasemissionen und trägt zur Einsparung fossiler Rohstoffe bei. Die angestrebte Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Treiber für eine weltweite Ressourcenschonung.
Mit der Massenbilanz wird der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigt, ohne dass Produktqualität, -merkmale oder -leistung gemindert werden. Die Produkte können wie herkömmlich hergestellte Produkte weiterverarbeitet werden. Der große Erfolg beruht auch darauf, dass Anlagen und Prozesse, aber auch Formulierungen nicht modifiziert werden müssen.
Kunden erhalten beim Kauf eines massenbilanzierten Produktes die gewohnt hohe Qualität und können das Produkt genauso in ihren Anlagen und Prozessen ohne Einbußen weiterverarbeiten. Desweiteren helfen massenbilanzierte Produkte auch bei der Umsetzung eigener Klimaschutzziele.
Um die rechnerische Zuordnung der alternativen Rohstoffe (Allokation) zu überprüfen, auditieren unabhängige Institutionen den Ansatz.
Eine der etablierten Zertifizierungen ist die International Sustainability and Carbon Certification (ISCC). Der ISCC EU Standard wurde im Sommer 2011 von der EU-Kommission für alle Arten von Biomasse und Biokraftstoffen weltweit anerkannt.
Durch die Verwendung valider und konsistenter Daten ermöglicht der ISCC PLUS-zertifizierte Massenbilanzansatz eine hohe Transparenz.
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Die Massenbilanz ist ein zentraler Schritt Richtung vollständiger Kreislaufwirtschaft. Unternehmen können alternative Rohstoffe in ihren Produktionsströmen verarbeiten ohne Modifizierung ihrer Anlagen und tragen so deutlich zur Ressourcenschonung und Defossilisierung bei. B2B-Kunden können das massenbilanzierte Produkt problemlos mit gleicher Qualität und Merkmalen verarbeiten und erhalten eine kosteneffiziente Lösung auf dem Weg zur Bioökonomie.