Haltermann Carless Blog

Werksleiter Speyer im Interview: Standort mit großer Perspektive

Geschrieben von Interview-Experte: Dr. Henning Wartig | 30.7.2021

Der Produktionsstandort von Haltermann Carless in Speyer hat eine lange Vergangenheit und eine innovative Zukunft. Grund dafür sind neben der strategisch günstigen Lage im Herzen von Europa, ein starkes Produkt-Portfolio, permanente Investitionen in moderne Technologien sowie engagierte Mitarbeiter. Das Werk, welches seit Juli 1965 in Betrieb ist, hat sich stetig weiterentwickelt und Zukunftstrends umgesetzt. Bereits bei der Gründung wurden moderne Technologien wie Ventilböden oder luftgekühlte Kondensation eingesetzt und eine biologische Kläranlage in Betrieb genommen. Nun geht der Produktionsstandort wieder wichtige Schritte Richtung Zukunft: für mehr Nachhaltigkeit und deutlichen Kundenmehrwert.

Zeit für ein Interview mit dem Werksleiter Herrn Dr. Henning Wartig über die Vergangenheit und Zukunft des Standorts Speyer, schwierige Zeiten und beste Aussichten, Innovation und Motivation.

 

Herr Dr. Wartig, Sie sind seit September 2019 Standortleiter für Haltermann Carless in Speyer. Was ist für Sie das Besondere am Werk in Speyer?

Wartig: Der Standort hat eine lange Tradition und ist dabei immer modern geblieben. Dies sieht man auch bei unserer Belegschaft – ein tolles hochqualifiziertes Team aus vielen erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und jungen kreativen Mitarbeitern. Ebenso vielfältig sind wir in unserem Portfolio: Wir bieten unseren Kunden eine Vielzahl an hochwertigen Produkten, beispielsweise hochreine Kohlenwasserstoffe für die Pharmaindustrie oder Pentane, die unter anderem in Polyurethanschäumen für eine gute Gebäudedämmung sorgen. Darüber hinaus produzieren wir reine, technische Kohlenwasserstoffe, Druckfarbenöle und Komponenten für Testkraftstoffe am Standort. Die große Bandbreite an unterschiedlichen Industriekunden, schätzt unsere Qualität „Made in Germany“.

 

Welche Vorteile bietet der Standort Ihren Kunden?

Wartig: Mit unserem Werk in Speyer liegen wir strategisch vorteilhaft im Herzen von Europa, direkt am Rhein und in der Nähe des Frankfurter Flughafens. Wir verfügen über einen eigenen Schiffsanleger am Werksgelände, eine eigene Be- und Entladestationen für Eisenbahnkesselwagen sowie eine moderne Verlade- und Mischstation für Tankwagen. Das ist ein großer Vorteil in Punkto Logistik - sowohl was die Auslieferung unserer Produkte an unsere Kunden in der ganzen Welt angeht als auch die Anlieferung von Rohwaren. Denn neben der hohen Produktqualität verbürgen wir uns für eine hohe Lieferzuverlässigkeit – auch wenn das im Augenblick aufgrund der weltweiten Logistikprobleme eine Herausforderung für unsere Supply Chain ist.

Als strategisch wichtiger Produktionsstandort wurde und wird zudem kontinuierlich in das Werk investiert, um Weiterentwicklungen voranzutreiben und Trends umzusetzen. Das zahlt sich aus und ist die ideale Ausgangslage, um weiterzuwachsen, die Erfordernisse des Marktes zu bedienen und gleichzeitig Arbeitsplätze in dieser Region zu sichern.

 

 

Wie würden Sie Ihre Zeit bei Haltermann Carless bis jetzt beschreiben?

Wartig:Es liegt eine turbulente und herausfordernde Zeit hinter uns. Als ich im September 2019 hier startete, stand kurz darauf die Corona-Pandemie vor der Tür und es mussten viele wichtige Entscheidungen schnell getroffen werden. Wir konnten glücklicherweise durchgehend weiter und ohne größere Einschränkungen produzieren. Das war zum einen auf die Unternehmensstrategie zurückzuführen, die auf Mehrquellenbeschaffung der Rohstoffe setzt, zum anderen auf die Mitarbeiter vor Ort, die als Team Großartiges in dieser besonderen Zeit geleistet haben. Gemeinsam an einem Strang ziehen und Lösungen finden, ist eine tägliche Motivationsquelle für mich. Denn parallel zu den Herausforderungen der letzten Monate und unserer bestehenden Produktion, stemmen wir hier zusätzlich ein Mammut-Projekt: den Neubau unserer Hydrieranlage.

»Informieren Sie sich hier über die neue Hydrieranlage!

 

Was können Ihre Kunden von der neuen Hydrieranlage erwarten?

Wartig: Die neue Hydrieranlage ist eine der größten Investitionen unseres Unternehmens der letzten Jahre. Sie ermöglicht es uns mit modernster Technologie eine Produktpalette mit noch höherer Reinheit und extrem geringem Aromatengehalt herzustellen. Dies ist vor allem für unsere Mitteldestillat-Kunden ein wichtiges Thema. Außerdem sind wir in der Lage, die Kapazitäten für unsere Pentane deutlich zu erhöhen. Der Markt schreit regelrecht danach; seit Monaten erleben wir eine extreme Knappheit auf dem Weltmarkt. Alles in allem bieten wir unseren Kunden mit der neuen Hydrieranlage hohe Produktqualitäten und eine große Versorgungssicherheit.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie setzen wir zudem nicht nur bei den Produkten, sondern auch bei der Herstellung um, die nun noch umweltfreundlicher ist. Grundsätzlich fallen beim Produktionsprozess der neuen Hydrierung keine Abfälle, Abwässer und Emissionen an. Auch die verursachten Schallemissionen sind sehr gering. 

 

Nachhaltigkeit ist neben Kundenfokus und Zukunftsausrichtung wichtiger Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur. Wie wird das am Standort in Speyer sichtbar?

Wartig: Zum einen durch unsere Bemühungen umweltschonendere Produktionsprozesse zu etablieren oder Strom aus regenerativen Energien wie Solar, Wind, Wasser zu nutzen. Zum anderen arbeiten wir, gemeinsam mit unseren Kunden, an Lösungen, effizientere und nachhaltigere Produkte herzustellen, die in der Lage sind in der Endanwendung deutlich zur CO2-Verringerung beizutragen. 

Besonders wichtig ist aber der Blick in die Zukunft und die Bündelung unserer Innovationskraft in konkrete, nachhaltige Projekte. Unsere neue Hydrieranlage ist dafür ein sichtbares Beispiel. Ausruhen wollen wir uns drauf aber nicht, die nächsten nachhaltigen Pläne am Standort stehen schon in den Startlöchern: Als erster kommerzieller deutscher Hersteller wollen wir hier in Speyer nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, kurz "SAF"), moderne Biokraftstoffe und erneuerbare Kohlenwasserstoffe produzieren.

 

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Bei all den vielen Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Zukunftsplänen am Standort braucht es auch mal eine Verschnaufpause. Was tun Sie um Kraft zu tanken?

Wartig: Das Thema Nachhaltigkeit treibt mich auch privat um. Ich bin ein begeisterter Segler, gehe gerne wandern und kanufahren. Die Natur ist für mich, wie für viele Menschen, eine große Kraftquelle, die es daher gilt zu schützen und zu erhalten. Die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit ist unter anderem mein kleiner Beitrag dazu … und  außerdem ein toller Start in den Tag.

 

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