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Mit dem richtigen Chemielieferanten Ihr Versorgungsrisiko senken

Geschrieben von Autor: Florenz Treschau | 1.10.2020

Gutes Supply Chain Management ist essentiell, um ein erfolgreiches Wirtschaften von Unternehmen und deren Kunden sicherzustellen. Bereits kleinste Schwankungen im Lieferablauf, Änderungen bei Transportwegen oder verzögerte Abstimmungsprozesse können zu Verspätungen von zeitkritischen Produkten führen. Besonders für die chemische Industrie, die zum größten Teil selbst Lieferant ist, spielen Zuverlässigkeit und On-Time-Lieferungen eine wichtige Rolle. Für viele Einkäufer ist das ein Grund, sich seine Lieferanten für eine zukünftige Zusammenarbeit genauer anzuschauen und zu überprüfen, ob diese auch alle Anforderungen der Lieferkette erfüllen können.

Anforderungen in der Chemielogistik

Besonders in der Corona-Krise wurde klar, dass Lieferengpässe hoch problematisch sind. Viele Unternehmen reagierten mit Bevorratung. Doch diese Ad-hoc-Maßnahme funktioniert nur kurzfristig, nicht aber wenn die Lieferkette längere Zeit unterbrochen wird. Einer Umfrage des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich zu Folge, machte sich jedes zweite Unternehmen auf die Suche nach Alternativlieferanten, ein Viertel baute sogar neue Lieferanten auf.

Rohstoff-Hersteller für die chemische Industrie liefern hochsensible Produkte zum Beispiel Kohlenwasserstoffprodukte für die Medikamentenherstellung. Mit ihnen fällt und steht die weitere Wertschöpfungskette. Neue Lieferanten, die ein potenzielles Versorgungsrisiko senken können, setzen auf ein professionelles Supply Chain-Management, um den Anforderungen wie

  • hohe Zuverlässigkeit,
  • pünktliche Lieferungen,
  • flexible Lieferkonzepte und
  • digitale Lösungen

gerecht zu werden.

 

6 Kriterien, um Lieferengpässe zu vermeiden und das Versorgungsrisiko zu senken    

Um Lieferengpässe bei chemischen Produkte zu vermeiden, sollten Sie auf eine Reihe von Faktoren achten, die für eine reibungslose Lieferkette von Bedeutung sind. Dazu gehören die folgenden Punkte:

1. Lieferanten-Diversität

Lieferanten sollten auf ihre Lieferfähigkeit geprüft werden. Sie sollen ebenfalls auf verschiedene Quellen für ihre Rohstoffe achten – eine breite Aufstellung auf dem Markt ist hier von Vorteil. Eine vollständige Rückwärtsintegration wie sie oftmals in der chemischen Industrie zu finden ist, muss bei der Versorgungssichert kein Vorteil sein.

2. Compliance

Die Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen sowie Verpflichtungen zu nachhaltigem, menschlichem, ethischem und sozialem Verhalten sollte Grundvoraussetzung für eine zukünftige Zusammenarbeit sein. Denn nur so können Compliance-Risiken wie Verstöße gegen Auflagen, Gesetze oder internationale Verträge und damit entstehende Lieferprobleme verhindert werden.

3. Risikomanagement

In der Chemiebranche ist ein zertifiziertes Qualitäts- und Risikomanagement nach ISO 9001 für viele Kunden eine Grundvoraussetzung bei der Auswahl ihrer Lieferanten. Geschäftskritische Risiken und deren Auswirkungen auf die Lieferkette sollten kontinuierlich überwacht werden. Dafür braucht es ein Risikomanagement, das im besten Fall auch auf Smart Data aus externen Quellen zurückgreift.

4. Digitalisierung

Informationen über die Lieferanten und das Transportmanagement sind in der Chemielogistik von großer Bedeutung. Digitale Lösungen helfen Unternehmen dabei, besser mit Lieferanten und Logistikpartnern zusammenzuarbeiten. Dazu gehören Systeme wie das Time Slot-Booking oder Track & Trace-Lösungen. Dadurch können die Partner wiederum effizienter planen und Informationen über mögliche Engpässe frühzeitig an ihre Kunden übermitteln.

Lesen Sie in diesem Zusammenhang:

Tracking in der Chemielogistik – Planungssicherheit für zeitkritische Lieferungen 

5. Made in Europe

Lieferanten, die in Europa produzieren, können das Engpass-Risiko verringern. Für eine Weiterverarbeitung, die ebenfalls in Europa liegt sind hier Vorteile, wie kurze Transportwege, hohe Qualitätsstandards, Zuverlässigkeit durch klare gesetzliche Regularien und eng vernetzte Transport-Infrastrukturen zu nennen. Versorgungsrisiken durch Embargos, Zollanforderungen oder geopolitische Krisen können hier auf ein Minimum reduziert werden.

6. Flexibilität in der Logistik

Kann ein Zulieferer auf veränderte Kundenwünsche hinsichtlich Transportmittel, -wege, Lagerkapazität, Verpackungsbedarf, Liefertermin oder Sondergrößen eingehen? Anpassungsfähigkeit und Kundenfokus sind gute Voraussetzungen für eine hohe Lieferfähigkeit bei sich verändernden Ansprüchen. Lieferanten, die individuelle Lieferkonzepte ermöglichen, können Engpässen gezielt entgegentreten.

 

Fazit

Bei der Lieferantenauswahl ist neben hochwertigen Produkten, Qualitätsstandards und umfangreichen Serviceleistungen auch auf Gegebenheiten zu achten, die zum Thema Zuverlässigkeit, Flexibilität und Digitalisierung Auskunft geben. Eine transparente Kommunikation schafft hier eine gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Fragen Sie daher Ihren zukünftigen Lieferanten gezielt nach seinem Lieferversprechen!

 

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