SUSTAINABLE AVIATION FUEL (SAF)
READY TO TAKE-OFF: HALTERMANN CARLESS INVESTIERT IN SUSTAINABLE AVIATION FUEL
Als Kraftstoff-Pionier engagiert sich Haltermann Carless für eine nachhaltige Mobilität in der Luftfahrt. Unser Ziel ist es, der erste kommerzielle Hersteller von nachhaltigen Flugkraftstoffen in Deutschland zu werden. Die Marktnachfrage nach dem sogenannten Sustainable Aviation Fuel ist groß. Denn nur mit SAF ist es kurzfristig möglich, die CO2-Emissionen in der Luftfahrt zu reduzieren.
Sustainable Aviation Fuel (SAF) sind weltweit ein Kernelement zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Defossilisierung der Luftfahrt. Die EU hat den verstärkten Einsatz von SAF in ihren Plänen für ein klimaneutrales Europa 2050 aufgenommen. Teil dieser Pläne ist die → Initiative ReFuelEU Aviation. Sie regelt ein SAF-Beimischungsgebot für an EU-Flughäfen gelieferte Kraftstoffe. Geplant ist, die Mindestanteile für Sustainable Aviation Fuel schrittweise zu erhöhen: von 2 % im Jahr 2025 auf 6 % in 2030 bis auf 70 % im Jahr 2050.
Die Nachfrage nach erneuerbaren Drop-In-Kraftstoffen bzw. Sustainable Aviation Fuel ist hoch. Als innovatives Chemieunternehmen setzt Haltermann Carless schon lange auf nachhaltige Kohlenwasserstoffe, wie Biokraftstoffe. Nun möchten wir erster kommerzieller SAF-Hersteller in Deutschland werden und ab 2026 am Standort Speyer produzieren.
"Haltermann Carless hat den Anspruch, der erste kommerzielle Hersteller von nachhaltigem Flugkraftstoff in Deutschland zu sein."
„Unsere zukünftige SAF-Produktion verdeutlicht unseren Anspruch, ein stetiger Pionier im Bereich hochwertiger Kohlenwasserstoffe zu bleiben und gleichzeitig einen konkreten Beitrag zur Defossilisierung und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu leisten.“
UNSER INVESTITIONSPROJEKT
SUSTAINABLE AVIATION FUEL (SAF)
UNSER WEG ZUR HERSTELLUNG VON SAF
Alcohol-to-Jet (AtJ)-Verfahren
Es gibt verschiedene Technologien zur Herstellung von Sustainable Aviation Fuel (SAF). Wir bei Haltermann Carless haben uns für das Alcohol-to-Jet (AtJ)-Verfahren entschieden.
Hierbei handelt es sich um eine bewährte und zukunftssichere SAF-Technologie, die eine hohe Flexibilität bei den Rohstoffen ermöglicht (2G, Abfälle und Reststoffe gemäß EU RED II Annex IX).
Bei dem Alcohol-to-Jet (AtJ)-Verfahren wird aus pflanzlichen, überwiegend zuckerhaltigen Abfallstoffen, Alkohol erzeugt.
Dieser Alkohol wird anschließend dehydriert und dann über übliche Raffinerieprozesse in Kerosin umgewandelt.
→ Weitere Informationen zum Alcohol-to-Jet (AtJ)-Verfahren finden Sie in unseren Blog
WEITERE TECHNOLOGIEN ZUR HERSTELLUNG VON SAF
Mit Hilfe von erneuerbarer Energie aus Sonne, Wasser oder Wind, kann aus CO2 und Wasser ein synthetisches Gas erzeugt werden, aus dem dann wiederum durch Synthese und Fraktionierung in einer Fischer-Tropsch-Anlage flüssiges Kerosin entsteht.
Mit dieser großtechnischen Methode kann jedes kohlenstoffreiche Material genutzt werden. Es ist daher besonders geeignet für die Verarbeitung von Biomasse, aus der Kerosin gewonnen werden kann.
Sonnenlicht spielt hier die entscheidende Rolle – in einem Solarreaktor spalten gebündelte Sonnenstrahlen ein Metalloxid in Metall- und Sauerstoffionen. Unter Zufuhr von Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf bildet sich das synthetische Gas, welches anschließend mit Hilfe des Fischer-Tropsch-Verfahrens zu alternativem Kerosin umgewandelt wird.
Hydrierte Pflanzenöle oder HVO sind Pflanzenöle, die mittels katalytischer Reaktion unter Zugabe von Wasserstoff (Hydrierung) in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. HVOs können als Beimischung in Kraftstoffen eingesetzt werden oder diese auch vollständig ersetzen.
In diesem Verfahren wird SAF auf Basis von Ester und Fettsäuren (Hydroprocessed Esters and Fatty Acids - kurz HEFA) produziert. Die Fette und Öle bestehend aus beispielsweise Altfetten oder Nahrungsmittelabfällen werden zunächst hydriert. Das so entstandene Öl kann ähnlich dem Rohöl zu Kerosin raffiniert werden.
ÜBERZEUGEN SIE SICH VON
HALTERMANN CARLESS ...
- PRODUKTIONSSTANDORT
- NACHHALTIGKEITSENGAGEMENT
- PIONIERGEIST
In 2022 hat Haltermann Carless am Standort Speyer eine Hydrieranlage in Betrieb genommen, ein Investitionsprojekt für die Herstellung nachhaltiger Produkte und moderner Technologien. So sind wir als Unternehmen bestens für die Zukunft aufgestellt und können unseren Kunden auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit hochwertige und modernste Rohstoffe zur Verfügung stellen.
Speyer ist ein bedeutender Produktionsstandort für Haltermann Carless. Seit über 50 Jahren gehören kontinuierliche Weiterentwicklungen und Investitionen fest zu unserer Geschichte. Mit etwa 120 Mitarbeitenden fertigen wir ein breites Portfolio, das höchsten Qualitäts- und Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht wird. Um dies zu erreichen, setzen wir auf moderne Technologien, verbesserte Produkte und nachhaltige Lösungen.
Neben der Herstellung nachhaltiger Produkte setzen wir unsere Nachhaltigkeitsstandards auch im Werk selber um, zum Beispiel mit Strom, der aus zertifizierten regenerativen Quellen stammt.
→ Weitere Informationen zum Haltermann Carless Produktionsstandort Speyer
Nachhaltigkeit – ein großes Wort. Umsetzung auch. Dafür gehen wir kontinuierlich einen Schritt nach dem anderen und vertrauen auf unsere Erfahrung, unser Wissen und unseren Teamgeist. Haltermann Carless hat beste Voraussetzungen, die unternehmenseigene Nachhaltigkeitsstrategie in Erfolge umzuwandeln, dazu gehören:
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Unsere jahrzehntelange Expertise in der Produktion von Biokraftstoffen.
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Ein breites und stetig wachsendes Produktportfolio aus erneuerbaren Rohstoffen.
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Unsere Produktionsstandorte in Harwich, Hamburg und Speyer mit besten logistischen Anbindungen an alle Verkehrsinfrastrukturen für eine schnelle, weltweite Lieferung.
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Unsere zertifizierten, modernen Forschungs- und Entwicklungslaboratorien.
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Unsere modernen Produktionseinheiten wie die neue Hydrieranlage.
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Die Einführung einer eigenen Abteilung für Unternehmensentwicklung und Nachhaltigkeit mit Nachhaltigkeitsspezialisten.
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Unsere erneute EcoVadis Gold-Auszeichnung sowie ISCC EU- & ISCC PLUS-Zertifizierungen für unser Nachhaltigkeitsengagement
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Unser partnerschaftlichen Kundenbeziehungen tragen dazu bei, individuelle und nachhaltige Lösungen zu anzubieten.
Pionier zu sein liegt in unseren Genen – Kraftstofferfindung auch! Da ist es nur selbstverständlich, dass wir bei Haltermann Carless an dem Thema der nachhaltigen Flugtreibstoffe vorne mit dabei sein möchten. Wir sind davon überzeugt, dass wir dazu das beste Rüstzeug haben:
Wir sind Kraftstoffexperten seit dem 19. Jahrhundert
Mit der Carless‘ Erfindung von „Petrol“ im Jahr 1893 schauen wir auf eine sehr lange Expertise bei der Produktion von Kraftstoffen.
Vorreiter zu sein liegt in unserer Unternehmens-DNA
Unser Gründervater Haltermann veredelte Rohteer aus den Hamburger Gaswerken und wurde schließlich zum Vorreiter in der Entwicklung von Kohlenwasserstoffspezialitäten. Zur gleichen Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, war das Unternehmen Carless, Capel & Leonard die führende britische Quelle für hochraffinierten Kraftstoff.
Mit "grün" haben wir Erfahrung
Unser Wissen und unsere Erfahrung zeigt sich in unserem wachsenden nachhaltigen Produktportfolio – von biobasierten Kraftstoffen bis hin zu nachhaltigen Kohlenwasserstoffen und Chemikalien, die unseren Kunden nachhaltige Alternativen bieten und zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen führen.
Wir machen Nägel mit Köpfen
Mit Investitionen in moderne Technologien und neueste Anlagen setzen wir unsere Ideen in die Tat um. Unsere neue Hydrieranlage oder die Versorgung unserer Produktionsstandorte mit Strom aus erneuerbaren Quellen sind nur einige Beispiele.
Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend,
sondern eine gesellschaftliche Verantwortung und eine unternehmerische Ausrichtung – diesen Weg gehen wir schon sehr lange. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre haben wir als eines der ersten mittelständischen Chemieunternehmen die Grundsätze und Praktiken des Responsible-Care-Programms eingeführt. Nachhaltigkeit setzten wir seitdem Schritt für Schritt in allen Bereichen um.
5 FAKTEN ÜBER SAF
Sustainable Aviation Fuel (SAF), zu Deutsch nachhaltiger Flugkraftstoff, ist der Oberbegriff für alle Flugkraftstoffe, die ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt werden. Sie erfüllen zudem Nachhaltigkeitskriterien, um beispielsweise eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder auch eine Zerstörung von Ökosystemen durch zusätzliche Landwirtschaftsflächen zu vermeiden.
Flüssige Kraftstoffe werden auch auf lange Sicht für den Flugverkehr unverzichtbar sein. SAF ist ein Drop-In-Kraftstoff, d.h. es ist ein vollständig austauschbarer Ersatz für fossiles Kerosin in Flugzeugen und erfordert keine Änderungen an der Flughafen-Infrastruktur oder der Flugzeugtechnik. Abhängig vom SAF-Typ kann derzeit bis zu einem Mischungsverhältnis von 50/50 mit fossilem Kerosin gemischt werden.
Es gibt mehrere zertifizierte Wege zur Herstellung von SAF für die Verwendung in der kommerziellen Luftfahrt. Diese SAF-Technologien können eine Vielzahl von Rohstoffen wie landwirtschaftliche Abfallstoffe, gebrauchtes Speiseöl, biogenen Kohlenstoff und grünen Wasserstoff (Power-to-Liquid) zu nachhaltigem Flugkraftstoff umsetzen. Haltermann Carless setzt auf die ATJ (Alcohol-to-Jet) Technologie und damit auf Rohstoffe für fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen. Unsere ATJ-Anlage befindet sich in Deutschland, SAF-Produktionsstandort Speyer.
Da SAF auf erneuerbaren Rohstoffen basiert, wird Kohlenstoff kontinuierlich wiederverwertet, anstatt zusätzliches CO2 durch fossile Kraftstoffe zu produzieren und schließt so den Kohlenstoffkreislauf. Die neue Generation von SAF wird hauptsächlich aus biogenen Reststoffen, zum Beispiel aus abfallbasierter Biomasse hergestellt, und kann im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin bis zu 85 % CO2 einsparen. Langfristig kann SAF einen nahezu CO2-neutralen Flugverkehr ermöglichen.
SAF ist bei weitem der größte Hebel für die Reduktion von CO2-Emissionen im Flugverkehr (65 % des Beitrages nur aus SAF). Die Umsetzung der EU-Klimaziele und Mandate für die Beimischung von SAF erfordern erhebliche Produktionsmengen und damit signifikante Investitionen in neue Herstellungskapazitäten:
- 5 Mio. Tonnen SAF in 2030
- 40 Mio. Tonnen SAF in 2050
WISSENSWERTES RUND UM NACHHALTIGE FLUGKRAFTSTOFFE
- Die Luftfahrtindustrie ist für 2 - 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
- Der erste Testflug mit SAF fand 2008 statt.
- SAF bietet das Potenzial, Treibhausgasemissionen um bis zu 80 % zu reduzieren.
- SAF führt zu einer deutlichen Verringerung der Rußpartikel im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin.
- Linienflüge, die mit alternativem Flugkraftstoff fliegen, sind auf einer Karte der ICAO in Echtzeit sichtbar:
Flight Tracker - Live Flight Tracking - Plane Finder
WAS SIND DIE SAF-RAHMENBEDINGUNGEN?
- MARKTANFORDERUNGEN
- EUROPEAN GREEN DEAL
Die Luftfahrtindustrie hat nachhaltige Ziele und die Reduzierung von CO2-Emissionen schon viele Jahre fest in ihren Zielen verankert, um so Konzepte für mehr Klimaschutz zu ermöglichen. SAF ist als eine Lösung anerkannt, die schnell große CO2-Einsparungen ermöglicht.
Viele Lösungen sind bereits umgesetzt oder werden permanent verbessert wie beispielsweise leichtere Flugzeuge, Turbinentechnik, kerosinsparende Starts und Landungen oder CO2-neutrale Flughäfen. Nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) jedoch sind momentan die Maßnahme mit dem größten Einsparungspotenzial von Treibhausgasen – und die am schnellsten umsetzbare. Wasserstoff- oder elektrisch-betriebene Flugzeuge sind noch Zukunftsvisionen und momentan nicht für den kommerziellen Luftverkehr bei Mittel- und Langstreckenflügen einsetzbar.
Vorteile Sustainable Aviation Fuel (SAF):
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Als sogenannte Drop-In-Kraftstoffe konzipiert, sind sie mit konventionellem Kerosin kompatibel, also misch- und austauschbar.
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Sie erfüllen die gleichen, hohen Qualitätsstandards und entsprechen allen Sicherheitsanforderungen.
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Sie benötigen bei ihrem Einsatz keine Änderungen am Flugzeug, den Turbinen oder der Betankung.
Der europäische Green Deal ist eine der wichtigsten regulierenden Initiativen, um langfristig Treibhausgase zu minimieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Bis 2050 will Europa die Klimaneutralität erreichen.
Wichtige Eckpfeiler für das Thema SAF sind dabei auch die
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Initiative „Fit for 55“: Klimazielplan für 2030. Der Maßnahmenkatalog reformierter und neuer Richtlinien und Verordnungen hat das Ziel Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 55 % zu senken.
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Einstufung der Rohstoffe zur Herstellung von SAF gemäß der Erneuerbare-Energien-Richtlinie.
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Initiative „ReFuelEU Aviation“: Eine Reihe von Initiativen, die darauf abzielen, das Angebot und die Nutzung von SAF zu steigern. Mehr Informationen zur ReFuelEU Initiative finden Sie hier.
Weitere Nachhaltigkeitsbestrebungen
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Bereits 2016 haben die Mitgliedsstaaten der UN-Luftfahrtorganisation ICAO in Montreal ein globales CO2-Kompensations-System – CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) – für den Luftverkehr beschlossen.
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Der internationale Verband IATA (International Air Transport Association) hat in seinem "Way Point 2050" ebenfalls hohe Nachhaltigkeitsziele für die Luftfahrtindustrie formuliert.
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Mittlerweile wird das SAF-Thema nicht nur von Politik und Industrie vorangetrieben. Auch Fluggäste unterstützen die Bemühungen und sind bereit, einen höheren Preis für schadstoffreduzierte Flüge zu zahlen.