Schmierstoffe und Prozessöle sind Grundvoraussetzung für langlebige und reibungslos funktionierende Maschinen. An diese Produkte werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt, wenn sie potentiell in Kontakt mit Getränken, Lebens- und Futtermitteln kommen können. Die NSF-Zertifizierung hat genau diesen Fall im Fokus und zertifiziert Produkte wie beispielsweise Schmierstoffe für einen unbedenklichen Einsatz. Im folgenden Beitrag erfahren Sie mehr über die NSF-Zertifizierungsinhalte, NSF-Kategorien sowie die Vorteile von zertifizierten Produkten.
NSF-Zertifizierung garantiert Lebensmittelsicherheit
Hersteller von Getränken, Lebens- und Futtermitteln, sowie Zulieferer der Lebensmittelindustrie, Lebensmittelverpackungshersteller, aber auch Großküchen, Gastronomie oder Cateringbetriebe haben Maschinen, Anlagen oder Geräte, die auf Schmierstoffe oder Prozessöle angewiesen sind. Deren indirekter Kontakt mit Lebensmitteln kann nicht in jedem Fall vollständig ausgeschlossen werden. Hier sind Schmierstoffe und Prozessöle mit besonderer Zertifizierung nötig, die Lebensmittelsicherheit garantieren. Diese Unbedenklichkeit ist auch in der Pharma- und Kosmetikindustrie von großem Interesse.
Wie erfolgt die NSF-Zertifizierung?
Die → Institution National Sanitation Foundation (NSF) existiert seit Mitte der 1940er Jahre mit dem Ziel, Prüfungen zum Schutz von Lebensmitteln durchzuführen, Normen und Richtlinien zu verfassen und Produkte zu zertifizieren.
Geprüft werden die Produkte von der NSF auf zulässige Inhaltsstoffe im Zusammenhang mit Lebensmitteln. In einem ausführlichen Prüf- und Zulassungsverfahren wird nachgewiesen, welche Schmierstoffe beziehungsweise Inhaltsstoffe lebensmitteltauglich sind.
Die Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 → Verordnung - 1935/2004 - EN - EUR-Lex (europa.eu) der Europäischen Union bildet die rechtliche Grundlage für alle mit Lebensmitteln in Kontakt kommende Materialien. Im „Code of Federal Regulations“, dem Bundesgesetzbuch der USA befindet sich eine Auflistung der zugelassenen Schmierstoffe, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen dürfen sowie die jeweiligen zugelassenen Grenzwerte.
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H1 - H2 - 3H - H3 - diese NSF-Zertifizierungen gibt es
Die Schmierstoffe für die Lebensmittelindustrie sind in folgende Kategorien eingeteilt:
- Schmierstoffe der Kategorie H1
Diese Schmierstoffe dürfen in der Produktion eingesetzt werden, wenn technisch ein Kontakt mit Lebensmitteln nicht komplett vermieden werden kann. Das beinhaltet Anlagen, bei denen ein Kontakt von Schmierstoff und Lebensmittel nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Die Schmierstoffe müssen lebensmittelverträglich, geschmacks- und geruchsneutral sowie gesundheitlich unbedenklich sein. - Schmierstoffe der Kategorie H2
Sie finden Anwendung, wenn ein Kontakt von Schmierstoffen und Lebensmitteln ausgeschlossen ist. Dennoch müssen sie frei von toxischen Bestandteilen sein. Hier dürfen in der Regel normale Industrieschmierstoffe eingesetzt werden. - Schmierstoffe der Kategorie 3H
Sie sind explizit für einen direkten Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Sie werden eingesetzt, wenn ein direkter und kontinuierlicher Kontakt zwischen Schmierstoff und Nahrungsmittelprodukt unvermeidbar ist. - Schmierstoffe der Kategorie H3
Sie werden häufig als Korrosionsschutz genutzt und kommen beispielsweise beim Ölen von Geräten wie Werkzeuge, Messer, Fleischerhaken oder Förderbändern zum Einsatz beispielsweise für Messer und Haken, eingesetzt. Sie müssen vor Gebrauch beseitigt werden. Wie bei H2, muss auch hier die Kontaminationsmöglichkeit mit den Lebensmitteln dennoch vollständig ausgeschlossen sein.
Welche Vorteile bietet die NSF-Zertifizierung?
Die NSF-Zertifizierung ist ein entscheidender Baustein bei der Lebensmittel- und Getränkeherstellung, aber auch in vielen anderen Betrieben bei denen Lebensmittel und Maschinen in Kontakt kommen könnten. Grundlage sind die Regularien der US-amerikanischen Behörde für die Sicherheit von Lebensmitteln und Arzneimitteln, der Food and Drug Administration (FDA) und der EU-Verordnung (EG) Nr. 1935/2004.
Vorteile NSF-Zertifzierung:
- Einzige internationale Registrierung, die eine Unbedenklichkeit beim Einsatz der Schmierstoffe garantiert
- Vertrauensbildung in eine sichere Lebensmittelindustrie
- Hohes Maß an Sicherheit für die Verwendung in der lebensmittelverarbeitenden Industrie
- Stärkung des Verbraucherschutzes
Wie müssen NSF-zertifizierte Schmierstoffe und Prozessöle beschaffen sein?
An Öle der NSF-Kategorie H1 gibt es nicht nur eine hohe Anforderung hinsichtlich der Lebensmittelverträglichkeit bzw. gesundheitlichen Unbedenklichkeit, sondern auch weitere Anforderungen in diesem Zusammenhang. So sollten sie geschmacks- und geruchsneutral sein und geeignet für den zufälligen, technisch unvermeidbaren Kontakt mit Lebensmitteln sein.
Desweiteren ergeben sich aus den speziellen Bedingungen in der Lebensmittelherstellung zusätzliche Voraussetzungen. Hohe oder sehr niedrige Betriebstemperaturen wie in Bäckereien oder der Verarbeitung gekühlter Lebensmittel oder auch schwankende Luftfeuchtigkeiten benötigen Öle, die im Einsatz stabil bleiben.
Fazit
Lebensmittelsicherheit sollte für Lebensmittel- und Getränkehersteller die oberste Priorität sein. Es ist wichtig, dass die Hersteller hohe Sauberkeits- und Hygienestandards einhalten. Der Einsatz von Schmierstoffen in der Lebensmitteltechnik erfordert daher geprüfte, registrierte und zertifizierte Produkte. Die NSF-Zertifizierung basiert auf Vorgaben der FDA und EU-Regularien. Um Lebensmittelsicherheit zu garantieren und so Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen, vertraut man in der lebensmittelverarbeitenden Produktion auf NSF-zertifizierte Produkte.
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